Waldorf Frommer Klage Amtsgericht München: Klagerücknahme aber die Reisekosten

Im Moment geht eine Geschichte durch die Foren und Blogosphäre, bei der ein von mir sehr geschätzter Kollege Dr. E, einen Sieg für einen Abgemahnten erreichen konnte. Nun beschwert sich der Ein oder Andere im Internet (witzigerweise aber nicht der Mandant des Kollegen) über die hohen Reisekosten, welche die Vertretung des Kollegen gegen Waldorf Frommer mit sich brachte. Mir leuchtet das nicht so Recht ein. Wenn der eigene Mandant mit den Reiskosten einverstanden ist, warum wird nun im Internet ein toter Gaul geritten?

Ich selber bin noch nie nach München oder Köln geflogen, aber wenn man sich die Zeitersparnis betrachtet, welche ein Flug mit sich bringt und wenn der Mandant einverstanden ist, kann ich es verstehen, dies zu vereinbaren. Wenn einer meiner Kollegen aus der Kanzlei oder ich nach München müssen und das ist sehr oft der Fall,  dann versuchen wir den Verlust eines Arbeitstages durch den Nachtzug auszugleichen. Mit dem Nachtzug hin, Termin(e) und abends um 23:00 Uhr wieder in Hamburg. Aber ich würde lügen, wenn ich nicht auch schon mal durchgerechnet hätte, was ein Flugticket kostet, denn klar ist man nach fast 20 Stunden Zug gerädert, dann hilft es auch nicht immer, dass das für den Mandanten am günstigsten kommt. Hier in der Kanzlei haben wir uns „geschworen“, mit 15 bis 20 Jahre Berufserfahrung (dauert noch!) sollte die Reise schon bequemer werden, aber bis dahin haben wir noch einge hundert Nächte „on the road“ vor uns.

Terminsvertreter ist für mich ehrlich gesagt, nicht wirklich eine Alternative. Die meisten Kollegen machen das  „Tip Top“ ohne Frage, aber seien wir ehrlich, wer die Schriftsätze schreibt und mit den Mandanten gesprochen hat, kennt die Akte besser. Daher verzichten wir als Kanzlei bis auf ganz wenige Ausnahmen im Zweifel auf Terminsvertreter und treten mit eigenen Anwälten vor Ort auf. Mit dieser Sichtweise sind wir nicht die Einzigen.

Mein Fazit:

Freuen wir uns doch über den Sieg des Kollegen Dr. E und gratulieren wir dem Mandanten zu seiner Standhaftigkeit. Gerade aktuell sind Klagerücknahmen die Geschichten, die wir alle hören wollen.