Stadler gegen Rasch und Lampmann meldet sich ebenfalls zu Wort, da will Wachs nicht schweigen!
RA Stadler hat eine schöne Replik auf ein Interview mit dem Hamburger Anwalt Clemens Rasch geschrieben, in welchem dieser sinngemäß sagt, weil seine Kanzlei so viele Abmahnungen versendet, wird viel weniger in Tauschbörsen heruntergeladen als beipielsweise in England. Der Kollege Stadler wies darauf hin, dass in England die Nutzer pro Kopf deutlich mehr für Musik ausgeben würden als in Deutschland.Im Anschluss meint Stadler das System der Abmahnungen als unsinnig zu entlarven, weil Filesharing offenkundig nicht zwingend Umsatzeinbußen bedeutet.
RA Lampmann greift das Thema auf, und trägt in sich schlüssig vor, dass nur weil in England mehr Musik gekauft wird, dies nicht bedeutet dass die Verringerung des Filesharing in Deutschland nicht mit den Abmahnungen zu tun hat. Der Kollege Lampmann diskutiert hier wohl sehenden Auges an dem Punkt des Kollegen Stadler vorbei:
Stadler versucht das größere Bild zu beschreiben. Abmahnungen sind kein Selbstzweck, die Argumentation warum gegen Filesharer vorgegangen wird, und moralisches Vehikel waren und sind immer Milliarden Verluste sowie Verlust einer Vielzahl von Arbeitsplätzen und in der aktuellen Diskussion, das „Ende der Musikwelt, wie wir sie kennen“. Anders sind Zahlungen von mehreren tausend Euro, wenn der Filius zwei Alben heruntergeladen hat, auch kaum zu rechtfertigen.
Wenn jetzt aber trotz massiven Filesharings (40 mal so viel) immer noch pro Kopf mehr für Musik ausgegeben wird, dann scheint das Filesharing eben nicht zu dem kulturellen Kahlschlag führen wie behauptet. Insoweit würde ich Stadler zustimmen, andererseits weiß ich persönlich nicht, ob die Musikmärkte Deutschland und England so vergleichbar sind. Traditionell scheint mir Musik einfach tiefer in der englischen Kultur verhaftet zu sein. Wer mir nicht glaubt, besuche einen Pub um eine Stunde vor Zapfenstreich, oder vergleiche die deutschen mit den englischen Charts.
Nach meiner Meinung haben die Kids einfach zu viele Alternativen und es werden zu viele Begehrlichkeiten geweckt (Handy, Video-Spiele, I-irgendwas…), die Konkurrenz um das Taschengeld ist zu hoch und irgendwann ist das Budget einfach erschöpft. Außerdem denke ich, dass Musik in unserer Gesellschaft einen geringeren Stellenwert hat. Darüber kann man sich ärgern, aber dagegen kann man nicht mit Abmahnungen vorgehen.
Haben Sie Fragen?
Wir helfen seit Jahren schnell, unkompliziert und bundesweit. Die erste telefonische Einschätzung zu Kosten und Risiken ist kostenlos.
Sie erreichen uns unter: 040 - 411 88 15 70