AMAZON Probleme von Händlern
Amazon Probleme als Händler - ein unendliche Geschichte: Amazon ist bekannt dafür, die dort verkaufenden Händler nicht wirklich zu unterstützen. Sehr häufig sind Amazon Händler auf anwaltliche Hilfe angewiesen, um sich gegen Dritte oder Maßnahmen von Amazon zur Wehr zu setzen. In unserer Praxis haben sich drei Fallgruppen gezeigt, mit denen wir maßgeblich immer wieder beschäftigt werden. Die Fallgruppen sind dabei sortiert von häufig bis regelmäßig.
1. Hacken des Webshops durch Betrüger
Nicht selten passiert es, dass ein Webshop gehackt wird. Der Ablauf ist dann für den Händler ein einziger Alptraum. Binnen Stunden werden zehntausende Angebote eingestellt, aus allen Kategorien. Dann werden Äderungen durch den Hacker vorgenommen; in der Produktbeschreibung wird darauf hingewiesen, dass der Händler über eine dort angegebene E-Mail Adresse kontaktiert werden solle. Die E-Mail Adresse gehört freilich dem Hacker, und dann soll das Geld im Voraus an Amazon vorbei auf ein Konto des Betrügers geleistet werden - viele Käufer kommen dem nach in der Hoffnung auf ein Super-Schnäppchen.
Damit fangen für den Verkäufer aber die Probleme erst an. Die betrogenen Käufer beschweren sich über den Verkäufer bei Amazon und geben schlechte Bewertungen ab und am Ende kündigt Amazon den Verkäufer. Mutmaßlich damit Amazon gegenüber den Käufern, die eine nicht unbeträchtliche Mitschuld tragen, ein Bauernopfer präsentieren kann. Ob der Verkäufer für das Hacken seines Kontos überhaupt eine Mitschuld trägt, darauf kommt es Amazon leider nicht an. Amazon möchte sich als verbraucherfreundlich präsentieren und lässt dafür seine Händler über die Klinge springen. Schließlich kann Amazon aufgrund seiner Marktmacht sicher sein, dass sich sofort ein neuer Händler findet, welcher mögliche Lücken schließt.
In aktuell von uns geführten Verfahren geht es dabei um zweierlei:
- Hat Amazon die Verkäuferzugänge ausreichend technisch gegen eine Übernahme geschützt? Und wenn man das bejaht, muss Amazon nicht handeln, wenn ein Verkäuferkonto sich plötzlich völlig atypisch verhält? Namentlich wenn normalerweise ein Verkaufskonto über lange Zeit nur ein knappes dutzend Angebote enthält und dann plötzlich in wenigen Stunden tausende neue Produkte einstellt.
- Darf Amazon den Nutzungsvertrag mit dem Verkäufer einfach kündigen? Die Nutzungsbedingungen von Amazon enthalten einige Kündigungsgründe und sind teilweise kryptisch. Dabei geht es auch um die Frage, was der sogenannte Maßnahmeplan, denn Amazon von den Verkäufern vor einer Sperrung gern verlangt, genau bedeuten soll.
2. Anhängen an ASINs mit Fake Angeboten
Wir haben schon mehrere Hersteller vertreten, die feststellen mussten, dass sich an ihre ASINs gehackte Shops mit eigenen "Angeboten" anhängten und damit nicht nur der Kunde wie der Inhaber des gehackten Verkäufer Accounts geschädigt wurden, sondern auch gleich noch der Markenhersteller, weil deren Markenprodukte damit herabgesetzt wurden und sich die Käufer über die Produkte im Internet entsprechend beschwerten. Unsere Aufgabe ist es in solchen Fällen sicherzustellen, dass solche Fake Angebote, die sich an die ASINs unsers Mandanten anhängen schnell gelöscht werden und Amazon die ASINs besonders überwacht.
3. Fake Bewertung von Mitbewerbern
Die letzte Fallgruppe ist die mit Abstand größte Fallgruppe. Eine Vielzahl von Mitbewerbern führen Bestellungen aus und geben dann schlechte Bewertungen ab. Das ist auch nicht grundsätzlich verboten. Vielmehr sind Testkäufe bei Mitbewerbern durchaus üblich und eine im Anschluss abgegebene reine Meinungsäußerung schwer angreifbar. Komplizierter wird es aber, wenn über einzelne Accounts 4 oder 5 negative Bewertungen abgegeben werden oder gar unwahre Tatsachenbehauptungen geäußert werden. Auch interessant ist der Ansatz den Mitbewerber positiv zu bewerten aber auf eine Art, die offensichtlich gegen die Amazon Richtlinien verstößt um damit Amazon zu einer Sperrung des Shops zu bewegen.
4. Was tun als Händler bei Amazon Problemen?
Es ist mir persönlich ein Rätsel, warum Amazon die eigenen Händler, die einen erheblichen Teil zum Umsatz beitragen, nicht stärker unterstützt. Aus der Erfahrung her kann ich aber nur raten, wenn Sie Probleme mit Amazon haben, sollten Sie sich mit einem Anwalt in Verbindung setzen. Die Call-Center, über die Sie mit viel Glück mit Amazon kommunizieren helfen Ihnen im Zweifel nicht weiter oder es dauert einige Wochen oder Monate. Anwaltliche Hilfe geht schneller und ist oft effektiver, schon allein weil es hilft die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Amazon zu kennen, um darauf angemessen zu reagieren.
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