Digitale Comics Ausweg, Chance oder Beginn der nächsten Krise?

Wer ab und zu in diesen Blog reinschaut, wird feststellen, dass aktuell vermehrt über Comics berichtet wird. Warum? Nun zum einen stellen sich für die Comic Industrie aktuell mit der Einführung der Tablets interessante Probleme. Nämlich wie mit der digitalen Revolution umgegangen werden kann ohne das eigene Geschäftsmodell zu gefährden. Aktuell werden in Deutschland einige (Kleinst)verlage gegründet, welche die Hoffnung haben Ihre Comics ausschließlich digital anzubieten. Die Vorteile sind klar, keine Druckkosten, kein Vertrieb, kein Überschuss an unverkauften Heften. Die Nachteile sind ebenfalls klar: Digital ist einfach zu kopieren.
Eine interessante Frage ist daher doch zunächst, was sind Leser von Comics bereit für das „digitale Heft“ zu zahlen? Dazu habe ich im Internet folgendes gefunden: Mia Wiesner und Elisabeth Pagel führten eine Erhebung „Comics im digitalen Zeitalter – Welche Erwartungen haben Leser an den E-Comic? durch, welche ich hier zitiert gefunden habe:

Danach sind nur die wenigsten Nutzer bereit den vollen Preis eines Comics auch für das digitale Heft zu zahlen:

•Up to 20% of cover: 35.8%
•Up to 40% of cover: 24.2%
•Up to 60% of cover: 29.1%
•Up to 80% of cover: 8.5%
•Up to 100% of cover: 2.4%

Sollte ich die Studie unkorrekt zitiert haben, freue ich mich über Berichtigungen, vielleicht lesen ja die Autoren diesen Beitrag und lassen mich die ganze Studie lesen? Wie dem auch sei, die Majorität würde also bis zu 60 % des Heftpreises zahlen. Das bedeutet maximal 2 Dollar für ein digitales Comic. Spannend wäre jetzt noch zu wissen, wieviele Personen ihr digitales Comic an Ihre Freunde und Bekannte weitergeben?

Fazit: Comic Zeichner und Herausgeber sollten nicht zu blauäugig an das Thema digitale Comics herangehen. Ist die Box der Pandora erst einmal geöffnet, kann sie kaum wieder geschlossen werden.